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Historie des Trabant Kübel
- technische Weiterentwicklung -

Vorwort

Vorab ein paar Worte zu dieser Seite. Die exakte technische Weiterentwicklung des Trabant P601A gestaltet sich auf Grund mangelnder Dokumentationen und Unterlagen als sehr schwierig. Auf dieser Seite versuche ich dennoch eine solche chronologische Auflistung. Grundlage sind neben den technischen Veränderungen am Basisfahrzeug Trabant Limousine/Kombi, die spärlich vorhandenen Dokumente zum P601A, sowie die Sammlung und Auswertung von Daten diverser Referenzfahrzeuge. Die technischen Änderungen am Trabant Kübel sind im Wesentlichen mit dem Basisfahrzeug Trabant Limousine / Universal in der Standard-Ausführung identisch. Zum Teil sind jedoch Neuteile und Austattungsänderungen mit Verzögerungen oder überhaupt nicht im Kübel verbaut wurden. Dies ist wahrscheinlich auf spezielle Anpassungsmaßnahmen für den P601A zurückzuführen oder wurde für die Militärausführung als nicht notwendig erachtet. Der Schwerpunkt dieser Auflistung liegt bei den Veränderungen der Karosse und deren Anbauteilen sowie den Ausrüstungsgegenständen.

Die technische Weiterentwicklung bei Motor/Getriebe/Fahrwerk wird nur bei komplexen Veränderungen berücksichtigt. Bei diesen Bauteilen /-gruppen ist die technische Weiterentwicklung der Basisfahrzeuge Trabant P601 in Standard-Ausführung zu beachten. Diese Seite soll dennoch einen groben Gesamtüberblick über die technische Weiterentwicklung vom Serienstart 1966 bis zum Produktionsende 1989 geben. Eine weitere Präzisierung und Erweiterung ist nach Erlangen von neuen Erkenntnissen vorgesehen. Ich hoffe dennoch, das diese Ausführungen eine Hilfe bei der baujahrgerechten Restaurierung und zeitlichen Einordnung von Fahrzeugen sein können.

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III/66 - 1. Serienmodell des Trabant P601A

Ausgehend von den ersten serienmäßig produzierten P601A ab Herbst 1966 werden die technischen Weiterentwicklungen chronologisch aufgeführt. Zuerst eine kurze Fahrzeugbeschreibung der ersten Serienfahrzeuge. Der Vorderwagen einschließlich Motor, Getriebe, Lenkung und Radaufhängung entsprachen 100%ig der Limousine in Standard-Ausführung P601 LS. Ab der A-Säule war die Karosse eigenständig und komplett aus Blech gefertigt. Die Hinterachse wurde mit der stärkeren Blattfeder des Universal P601 US (Kombi) versehen. Die Leistungsparameter entsprachen ebenfalls der der Limousine. 23PS/4000U/min. Die Abmessungen und Gewichte dagegen wichen etwas von denen der Limousine ab. Der Kübel war ca. 80mm kürzer (P601A 3475mm / P601L 35555mm) und ca. 30mm höher (P601A 1510mm / P601L 1437mm). Auch die Masse wurde durch die größtenteils aus Stahlblech bestehende Karosse und die umfangreiche Ausrüstung wie z.B die verbaute Sirokko-Heizung, diverse Halterungen und militärisches Gerät etwas höher. Der Kübel brachte es auf 645kg gegenüber 615kg Eigenmasse bei der Limousine.                                                                            p601a_1967 66er Trabant Kübel p601a_1966 66er Trabant Kübel Heckansicht


Inneneinrichtung / Austattung:
Die Inneneinrichtung entspach der des Trabant P601LS also Standard-Ausführung. Anfangs waren die Schalter, Bedienelemente, Lenkrad und Innenrückspiegel grau, später schwarz. Im Armaturenbrett wurde neben dem Rundtacho (Goldpunkttachometer), der Mehrfachschalter der Tarnanlage und im Radioausschnitt die Armaturen der Standheizung platziert. Im Handschuhfach fand eine Orientierungs- bzw. Handleuchte ihren Platz. Die Bestuhlung wurde vom P600L (Fahrersitz) bzw. P600C Camping (Beifahrersitz) übernommen. Der Sitz des Camping (Liegesitz) bot die Möglichkeit einer Liegefläche für den Versehrten- bzw. Krankentransport. Dazu mußte der Sitz ausgebaut und p601a_1966 Armaturenbrett mit Mehrfachschalter p601a_1966 Bestuhlung im P601A von 1966 um 180 Grad gedreht, mit Lehne zum Armaturenbrett, wieder eingebaut werden. Die Einzelsitze waren mit Beckengurten ausgerüstet. Der Sitz der Fondsitzbank war lose eingelegt und wurde durch eine Lasche am Bodenblech gehalten. Die Fondsitzlehne wurde im unteren Bereich drehbar gelagert und an der Quertraverse mittels Kugelzapfen und Gummielementen arretiert. Sie blieb bis zum Schluß unverändert. Die gesamte Sitzgarnitur war mit dunkelgrünem Kunstleder bezogen.

Teile der Inneneinrichtung / Ausstattung die bis zum Ende unverändert verbaut wurden:

  • Innenrückspiegel
  • Armaturenbrett (geringfügig modifiziert - Grundform bis zum Produktionsende)
  • Bedienteil für Sirokko-Benzinheizgerät
  • Orientierungs- bzw. Handlampe im Handschuhfach
  • Scheibenwaschanlage (nur Unterdruckschalter geändert )
  • Verdeck / Verdeckgestell und Wettervorhänge (Seitenteile)
  • Fondsitzlehne mit Halterungen für KFZ-Pumpe und Signalflaggen
  • Fondsitzkissen (später abschließbar)

Die militärische Ausrüstung umfasste :

  • Tarnanlage baugleich Typ "Notek" - Fronttarnscheinwerfer, Abstandsleuchte, Mehrfachschalter
  • Glasfaser Stabantenne für R126 (Kotflügelmontage rechts vorn)
  • Halterungen für: Funkgerät R126, R105/109, Heckantenne, Feldtelefon FF63, Schützenwaffe
  • Ablage für Handapparat am Verdeckkasten
  • Halterungen mit: Feldspaten, Beil, 2 Rollen Feldleitung, 2 x 5L Kanister, 0,4L Halon-Löscher, Signalflaggensatz, KFZ-Luftpumpe, sowie EWZ-Satz und Verbandskasten
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III/67 - Schalterelement

  • Licht- Wischerarmatur

schalterelement-alt Schalterelement mit Tastenschaltern schalterelement-neu Schalterelement mit Drehschaltern drehschalter Drehschalter graue und schwarze Ausführung

Die seit Serienstart verbaute Licht-/Wischerarmatur mit Tastenschaltern wurde durch eine mit Drehschalter ersetzt. Die Drehgriffe waren anfangs noch grau, später dann schwarz.


II/68 - Tachometer

  • Tachometer

trapetztachoTrapeztachometer tacho-rundinstrumentRundinstrument Die Art und Form der Tachometer wurde währent der Produktion des P601A mehrmals geändert. Im Prototyp und den ersten produzierten Fahrzeugen waren Rundinstrumente, die sogenannten "Goldpunkttachometer", verbaut. Ab 1967 wurden diese durch eckige Instrumente den "Trapeztacho" ersetzt. Diese wurden wiederum durch Rundinstrumente abgelöst. Anfangs waren es Tachometer mit verchromtem Außenring, die ab Mitte 1969 nur noch für die "gehobenen" Ausstattungsvarianten der Limousine/Kombi verwendet wurden. Im Standard bzw. Trabant Kübel kamen dann Rundinstrumente mit schwarzem Außenring zum Einsatz. Diese wurden im Wesentlichen unverändert bis zum Produktionsende im P601A verbaut.

zusammengefasst:
III/66 bis IV/66 Goldpunkttachometer
I/67 Trapeztachometer erst grau dann schwarz
II/68 Rundtachometer mit verchromtem Außenring
II/69 Rundtachometer mit schwarzem Außenring

IV/68 - Motor / Zündschalter

  • Motor

Ende 1968 wurde der alte 23PS Motor P60 durch den 26PS Motor P63 ersetzt. Die Leistungssteigerung wurde duch Vergrößerung der Überströmkanäle im Zylinder erreicht.

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  • Zündschloß

Im selben Zeitraum wurde auch das Zündschloß vom Armaturenbrett an die Lenksäule verlegt. zuendschloss_altbis Ende 68 - Zündschloß im Armaturenbrett zuendschloss_neuZündschloß an der Lenksäule zuendschloss_neuZündschloß mit Halteblech Das Zündschloß selber blieb unverändert, es wurde mit einem Halteblech rechts unterhalb der Lenksäule am Lenksäulenträger befestigt.


I/70 - Radkasten vorn rechts / Scheibenwaschanlage

  • Radkasten vorn rechts

Um die Geräuschentwicklung am neuen Motor P63/64 zu reduzieren, wurde der Lüfter, speziell die Lüfternabe, überarbeitet. Der Axiallüfter erhielt eine Einlaufnabe, desweiteren wurde die Drehzahl des Lüfterrades gesenkt und das Lüftergehäuse bekam eine Schallschluckhaube. Da die Lüfternabe weiter aus dem Lüftergehäuse ragt, wurde der rechte Radkasten an der Oberkante abgeflacht. radkastenp601-alt Radkasten vorn recht bis 1969 radkastenp601-neuRadkasten vorn recht ab 1970 Der Lüfter kam aber zunächst erst bei der Limousine und dem Universal zum Einsatz. Beim Trabant Kübel wurde vorerst weiter der bisherige Serienmotor mit flacher Lüfterradnabe verbaut. Grund dafür war, das erst Änderungen am Brennstofftank und der Kraftstoffpumpe der Sirokkoheizung vorgenommen werden mußten.

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  • Scheibenwaschanlage

Im ersten Quartal 1970 wurde ebenfalls die Pumpe der Scheibenwaschanlage getauscht. Die bis dato verbaute Druckpumpe wurde duch eine bis zuletzt verwendete Zugpumpe ersetzt. swa-druckpumpe Druckpumpe für Scheibenwaschanlage swa-zugpumpe Zugpumpe für Scheibenwaschanlage


II/70 - Benzinheizgerät Sirokko 211 / Lüfterrad / Rückspiegel

  • Brennstofftank / Magnetpumpe Sirokko 211

Aufgrund der Platzprobleme, die durch die Einführung der neuen Lüftergehäuse mit Einlaufnabe entstanden, wurde der bisher verbaute Brennstofftank der Sirokkoheizung überarbeitet. Der Einfüllstutzen wurde um ca. 6cm gekürzt so das der Tank weiter oben befestigt werden konnte. Die zwei Befestigungspunkte sind am neuen Tank komplett am Radkasten. s211tank-alt Tank alte Ausführung s211tank-neuTank neur Ausführung

Da der Platzbedarf der alter Magnetpumpen Typ EP zu groß und wegen der Veränderungen am Brennstofftank nicht mehr verfügbar war, mussten kleinere Pumpen entwickelt werden. Die neuen Magnetpumpen basierten auf den Kraftstoffpumpen, wie sie bei AWE-Fahrzeugen ab 1964 verbaut wurden. An dem Ventilgehäuse wurde ein elektromagnetischer Antrieb montiert und so die Baulänge und auch der Durchmesser stark reduziert. s211tank-neuMagnetpumpen: links die neue rechts die alte Ausführung


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  • Lüfterrad

Nach Änderung der Platzierung des Brennstofftanks der Sirokkoheizung konnte auch im Trabant Kübel der Motor mit dem neuen Lüftergehäuse und Einlaufnabe serienmäßig verbaut werden. Am Tank der Sirokkoheizung wurden die Befestigungspunkte geändert, der Tank rückte etwas nach rechts. p601-luefterrad-alt Motor mit altem flachem Lüfterrad p601-luefterrad-neuLüfterrad mit Einlaufnabe

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  • Rückspiegel

Die Verwendung des vom B1000 bekannten großen Rückspiegels am Trabant Kübel ist vermutlich auf das Jahr 1970 zu datieren. Genaue Daten liegen leider nicht vor. Aus dieser Zeit stammen erste werksseitige Aufnahmen die den Trabant Kübel mit dem großen Rückspiegel auf dem linken Kotflügel zeigen. Erst wurde nur der Linke verbaut, später kam der Rechte dazu. Der Spiegelfuß wurde für den Trabant Kübel neu gestaltet.                                                                            rueckspiegel-altRückspiegel alte kleine Ausführung rueckspiegel-neuRückspiegel neue Ausführung


IV/70 - I/71 - Koflügel hinten

  • Kotflügel hinten

Ab dem Baujahr Ende 1970 Anfang 1971 wurde im hinteren Kotflügel wieder eine Sicke eingearbeitet. Die Sicke wurde in Verlängerung der Oberkante des Radausschnittes platziert. Sie soll die Steifigkeit der hinteren Karosse erhöhen und das Dröhnverhalten reduzieren. p601-ohne Sicke hintere Kotflügel ohne Sicke p601-1.Sicke Kotflügel mit 1. Sicke Der exakte Zeitpunkt kann nicht genauer eingegrenzt werden, da Karossen oftmals auf Lager produziert und nicht der Reihe nach zur Endmontage gelangten bzw. ausgeliefert wurden. Werksseitige Dokumentationen liegen diesbezüglich leider nicht vor.


I/71 - Staufach Fond / Reservekanister / Koflügel vorn

  • Fondstaufach

p601-fondstaufachFondstaufach ohne Schließblech p601-fondstaufachFondstaufach mit Schließblech Ab dem Baujahr I/1971 ist das Staufach unter der Fondsitzbank mittels Vorhängeschloß abschließbar. Dazu wurde an der Staufachvorderwand ein Schließblech und an der Sitzkissenunterseite eine Öse angebracht.


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  • Reservekanister

Im Kofferraum wurde die linke Halteschale des zweiten 5L Kanisters gegen eine Halteschale für einen 20L Kanister ersetzt. Die rechte 5L-Kanisterhalterung des Brennstoffvorrates für die Benzinheizung blieb davon unberührt. Somit können 20L VK-Reserve mitgeführt werden. p601-5Lkanister-links5L Kanister im Kofferraum links p601-20lkanister 20L Kanister im Kofferraum links

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  • Kotflügel vorn

An den vorderen Kotflügeloberkanten fiel die Abdeckleiste und das Füllprofil weg. Dies wird eine Materialeinsparungsmaßnahme gewesen sein, da diese Leiste hauptsächlich optische Gründe hatte. p601-kotfl-abdeckleistevordere Kotflügeloberkante mit Abdeckleiste p601-kotfl-vornKotflügel ohne Abdeckleiste


II/71 - Sitzgarnitur / Blinkleuchten vorn

  • Sitzgarnitur

Ab Quartal II/71 wurden neue Vordersitze im Kübel verbaut. Die Formsitze sind mit grünem Kunstleder bezogen und mit Beckengurten ausgestattet. Die Sitze sind in Längsrichtung verschiebbar, die Lehne ist als Liegesitz ausgeführt (umklappbar). Besonderheit beim P601A : Auf der Beifahrerseite wird auch ein linker Sitz verbaut (Sitzlehnenverstellung links), da auf der Beifahrerseite rechts neben dem Sitz der Verbands- und EWZ-Kasten angebracht ist. Diese Sitze sind bis zum Produktionsende verbaut wurden. Die Rücksitzbank blieb unverändert.                                                                            p601a_sitze-alt Sitzgarnitur im P601A 1966-71 p601a_sitze-neu Sitzgarnitur im P601A ab II/71

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  • Blinkleuchten vorn

Ab Mai 71 wurden neue Blinker an der Fahrzeugfront verbaut. Die neuen Blinker haben ein größeres Blinkerglas, das wegen der höheren Wärmeentwicklung der nun 21W starken Blinkerbirne notwendig wurde.                                                                            blinker-alt Blinkleuchte vorn alte Ausführung blinker-neu Blinkleuchte vorn neu


II/73 - Tank / Lenksäulenverkleidung / Sicherungskasten

  • Kraftstofftank

Ab 2. Quartal 1973 wurde ein neuer Tank mit 26 statt bislang 24 Liter Fassungsvermögen verbaut. Die Reservemenge blieb bei 4 Liter. Die Tankeinfüllöffnung wurde von rechts nach links verlegt. 24l-tank24 Liter Tank 26l-tank26 Liter Tank

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  • Lenksäulenverkleidung

Die alte schon im P600 verwendete Lenksäulenverkleidung wurde duch eine 2-teilige PVC- Ausführung ersetzt. Der Lenksäulenschalter mit Blinker, Hupe und Lichthupenfunktion blieb unverändert. Die scherzhaft als "Brotkasten" bezeichnete PVC-Ausführung war anfangs grau, später schwarz.                                                                            lensaulenverkleidung-altLenksäulenverkleidung alte Ausführung lensaulenverkleidung-neuLenksäulenverkleidung neue Ausführung

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  • Sicherungskasten

Der hinter der Licht- Wischerarmatur (Sicherungsklappe) befindliche Sicherungskasten wurde unter das Armaturenbrett verlegt.


II/74 - Nachtmarschanlage / Rückleuchten

  • Nachtmarschanlage NMA74

Ab dem Frühjahr 1974 wurde die Nachmarschanlage "NMA74" für alle NVA bzw. GT KFZ eingeführt. Alle neu ausgelieferten KFZ wurden damit ab Werk ausgerüstet, so auch der Trabant Kübel P601A. Die alte Tarnanlage bestehend aus Tarnscheinwerfer, Abstandsleuchte und Mehrfachschalter entfiel.
nma74-frontScheinwerferaufsatz NMA74 nma74-heck Rücklichtaufsatz NMA74 weitere Informationen zur Nachtmarschanlage

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  • Rückleuchten

Wegen der Umstellung auf die NMA74 sind andere Rückleuchten notwendig. Die Rückleuchten sind mit einem Schutzgitter, das zum Einhängen des Rücklichtaufsatzes benötigt wird, versehen. Die Rückleuchten sind als BBS und BBSK ausgeführt. (Blink-/Brems-/Schluß-/Kennzeichenleuchte). ruecklicht-altRücklicht alte Ausführung ruecklicht-neuRücklicht für NMA74


I/75 - Aschenbecher

  • Aschenbecher

Im Frühjahr 1975 wurden Teile der Inneneinrichtung geändert. Im Trabant Kübel wurde der graue, abgerundete durch einen schwarzen, eckigen Aschenbecher ersetzt. Der Einbauort auf dem Armaturenbrett blieb unverändert.                                                                            ascher-alt Ascher alte Ausführung ascher-neu Ascher neu Ausführung


III/75 - Licht- Wischerarmaturen

  • Licht- Wischerarmatur

Im Armaturenbrett fiel die Sicherungsklappe mit den Drehschaltern weg. Die Licht- Wischerschalter wurden direkt im Armaturenbrett verbaut. Die Drehschalter bekamen neue Bedienknöpfe mit Funktionssymbol. Die Zugpumpe der Waschanlage wurde mittig zwischen den Drehschaltern platziert. licht-wischer-alt Licht- Wischerschalter auf Sicherungsklappe licht-wischer--neu Licht- Wischerschalter direkt im Armaturenbrett


I/77 - Abblendschalter

  • Abblendschalter

Im Quartal I/1977 ist der Fußabblendschalter entfallen. Die Abblendfunktion wird über den Lenksäulenschalter betätigt. Dadurch erfolgte der Einbau des Lenksäulenschalters aus der P601 "S" und "de Luxe" Ausführung.                                                                           


IV/79 - Reserveradschutzhülle

  • Reserveradschutzhülle

reserveradhuelleSchutzhülle für Reserverad Ab dem Quartal IV/1979 wurden Trabant Kübel P601A werksseitig nur noch ohne Schutzhülle für das Reserverad ausgeliefert. Die Ausrüstung erfolgte wahrscheinlich durch NVA interne Stellen (Lagerbestände, eigene Werkstätten) bzw. Auftragsvergabe an Fremdfirmen.         
Ab dieser Zeit sind Aufnahmen von Fahrzeugen ohne Reserveradhülle zunehmen zu finden.


I/80 - Benzinheizgerät Sirokko 211

  • Halterfuß Sirokko 211

Im Frühjahr 1980 wurde bei dem Benzinheizgerät Sirokko 211 die Befestigung der Heizung auf dem Halterfuß geändert. Der bislang verbaute Gewindestutzen der Heizung wurden duch ein Rohrstutzen ersetzt. Die Befestigung des Heizgerätes auf dem Halterfuß erfolgte nun mittels einer Steckverbindung und Klemmschelle. Beide Befestigungen sind nicht kompatibel. Die Abgasführung ab dem Halterfuß blieb unverändert. In den Abbildungen ist links jeweils die alte Ausführung zusehen.

sirokko-anschl-alt1 Sirokko 211 alte Ausführung mit Gewindestutzen sirokko-anschl-neu1 Sirokko 211 neue Ausführung mit Steckverbindung sirokko-anschl-alt2 Halterfuß alte Ausführung sirokko-anschl-neu2 Halterfuß neue Ausführung

III/80 - Sicherheitsgurt / Benzinheizgerät Sirokko 211

  • 3-Punktsicherheitsgurt

Ab Herbst 1980 wurden die am Sitz befestigten Beckengurte durch 3-Punktsicherheitsgurte ersetzt. Befestigungspunkte waren am Verdeckkasten, in den Seitenschwellern und am Fahrzeugboden zwischen den Sitzen (Gurtpeitschen). Die seitlichen Befestigungsaufnahmen in den Seitenschwellern sind im Kübel seit 1978 serienmäßig verbaut wurden. Diese sind vorrangig für den Trabant P601Z (Tramp) verwendet wurden. Die Ausrüstung des "Armee-Kübels" mit 3-Punktgurten hängt evtl. mit der allgem.Gurtpflicht, die 1980 in Kraft trat, zusammen.                                                                            gurtbef1 Gurtbefestigung am Verdeckkasten gurtbef2 Gurtbefestigung an den Seitenschwellern

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  • Gehäuse Sirokko 211

Ende 1980 wurde bei dem Benzinheizgerät Sirokko 211 die Befestigungspunkte für den Mikroschalter und Leitungsverbinder geändert. Die Befestigung erfolgt nun direkt auf dem Heizungsgehäuse. Die bislang angebrachten Blechsockel entfielen.

sirokko-gehäuse-alt Sirokko 211 Ghäuseoberseite alte Ausführung sirokko-gehäuse-neu Sirokko 211 Ghäuseoberseite neue Ausführung


I/81 - Benzinhahn

  • Benzinhahn

Im Frühjahr 1981 wurde der Benzinhahn aus dem Fußbereich der Spritzwand an das Bedienfeld der Lüftung verlegt. Die Betätigung wurde mittels Verlängerungsgestänge zum Benzinhahn realisiert. Der im Fußraum verbaute halbrunde Schutzbügel entfiel.                                                                            benzinhahn-alt Benzinhahn im Fußbereich benzinhahn-neu Benzinhahn neben Luftregulierung

Im Bild #3 sind links der alte und rechts der neue Benzinhahn abgebildet. Der Grundaufbau blieb fast unverändert. Die Benzinhahnfernbedienung wurde auch als Umbau-Set zur Nachrüstung angeboten. benzinhahn-vergleich Benzinhahn alte und neue Ausführung benzinhahn-set Benzinhahnfernbedienung 5 tlg. Nachrüst-Set


IV/82 - Lenkrad

  • Lenkrad

Ab November 1982 wurde das neue 4-Speichenlenkrad, das auch als "PUR" Lenkrad bezeichnet wurde, serienmäßig verbaut. Das alte 2-Speichenlenkrad ist weggefallen. lenkrad-alt Lenkrad alte Ausführung lenkrad-neu 4-Speichen "PUR"-Lenkrad


I/83 - Warnblinkanlage

  • Warnblinkanlage

Ab dem Frühjahr 1983 ist der Trabant Kübel mit Warnblinkanlage ausgerüstet wurden. Der Schalter ist im Armaturenbrett rechts neben dem Tachometer, schräg oberhalb der Sirokko-Bedientafel, verbaut wurden.                                                                            armaturenbrett_p601aWarnblinkschalter im Armaturenbrett des P601A


III/83 - Elektrische Anlage / Zündschloß

  • Bordspannung

Ab Juli 1983 wurde die Bordspannung von 6V auf 12V geändert. Alle elektrischen Verbraucher wurden auf 12V umgestellt. Zum Einsatz kamen eine Batterie mit 12V 38Ah, eine Drehstrom-Lichtmaschine 12V 42A, Zweistufenwischermotor usw. Die Sirokko-Heizung wurde mit einem 12V Gebläse und einer 12V Magnetpumpe umgerüstet. Da die 6V-Glühkerzen des Typ`s 110B weiter Verwendung fanden, ist ein Glühkerzenwiderstand der Stärke "F" vorgeschaltet wurden.                                                                           

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  • Zündschloß

Ab Ende 1983 wurde das bislang verbaute Zündschloß durch ein Zündanlaßlenkschloß ersetzt. zuendschloß-altZündschloß alte Ausführung zuendschloß-neuZündanlaßlenkschloß


I/84 - Auspuffanlage

  • Auspuffabdeckung

Ab 1984 ist das unter dem Heck verbaute Abdeckblech der Auspuffanlage ersatzlos weggefallen. Materialeinsparung dürfte ein nicht unwesentlicher Grund dafür gewesen sein. auspuffabdeckung1 Auspuffabdeckung am Trabant P601A auspuffabdeckung2 Heckabdeckblech für Auspuffendrohr


II/84 - Benzinheizgerät Sirokko 211

  • Trennblech / Hitzeschutz Sirokko 211

Ab Frühjahr 1984 wurden Trennbleche mit einer Bohrung links oben verbaut. Durch sie wird die Entlüftungsleitung der KMVA (Kraftstoff-Momentan-Verbrauchsanzeige) vom Geber zum Tank geführt. Im unteren Bild sind beide Ausführungen zusehen. s211-trennblech Trennblech/ Hitzeschutz alt und neu


III/84 - Sicherheitsgurt / Benzinheizgerät Sirokko 211

  • 3-Punktsicherheitsgurt

gurtbef1 Gurtbefestigung am Fahrzeugboden Im Herbst 1984 ist die Befestigung der Gurtpeitschen am Bodenblech gemäß ECE - Regelung geändert wurden. Der Befestigungspunkt wurde ca. 7cm nach hinten verlegt.


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  • Fondraumheizdüse Sirokko 211

Aufgrund der Veränderungen bei den Sicherheitsgurten wurde die Fondraumheizdüse der Sirokkoheizung durch eine am Bodenblech befestigte Gurtschlaufe ersetzt. Mit der Gurtschlaufe soll das Heizungsflexrohr zwischen den Sitzen fixiert und gehalten werden. fondraumheizduese Fondraumheizdüse mit Flexrohr gurtschlaufe Gurtschlaufe zwischen den Vordersitzen


II/85 - Zündschloß

  • Zündschloß

Ab Mitte 1985 wurde ein Zündanlaßlenkschloß (ZAL) mit Anlaßwiederholsperre nach ECE-Regelung verbaut. zuendschloß-zalZündschloß letzte Ausführung


III/85 - Zündanlage

  • elektronische Zündanlage

Ab Septemper 1985 wurde die elektronische Batteriezündanlage EBZA serienmäßig verbaut.
Die Unterbrecherzündanlage fiel weg.

ACHTUNG ! - Für die EBZA ist eine anderes Entstörgeschirr notwendig.

Entstörgeschirr im Überblick:
#8319.6Lü - 6V GLM, kleine Zündspulen bis 09/1972
#8319.6/6 - 6V GLM, große Zündspulen 09/1972-06/1983
#8319.6/6 vollgekapselt - 6V GLM, große Zündspulen 09/1972-06/1983
#8319.6/60 - 12V DLM, Unterbrecher-ZA 10/1983-08/1985
#8319.6/11(P601A) - 12V DLM, Unterbrecher-ZA 10/1983-08/1985
#8319.6/17(P601A) - 12V DLM, EBZA ab 09/1985
#8319.6/18(P601L/U) - 12V DLM, EBZA ab 09/1985

weitere Informationen gibt es hier: Entstörgeschirr


IV/85 - Fahrgestellnr./ Baujahr

  • Fahrgestellnr. Zusatzkennzeichnung

BJ-MotorraumBaujahrangabe in der Spritzwand Ab November 1985 wurden alle Fahrzeuge mit einer Zusatzkennzeichnung zur Fahrgestellnr. versehen. Die Kennzeichnung wurde an der Stirnwand rechts neben der FIN-Nr. eingeprägt. Sie ergibt sich aus dem Fertigungsmonat und dem Jahr. Im abgebildetem Beispiel 1286 = Dezember 1986. Diese Maßnahme sollte Manipulationen mit dem Fahrzeugalter beim Wiederverkauf verhindern.


IV/86 Koflügel hinten

  • Kotflügel hinten

Ab Ende 1986 ist bei den hinteren Kotflügeln eine zweite Sicke dazu gekommen. Die zweite Sicke ist im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Heckbereichs und der Neukonstruktion der Hinterradaufhängung zu sehen. Die Umstellung erfolgte fließend. Daher kann kein genauer Stichtag bzw. Fin / Karossen Nr. festgemacht werden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass ab dem Frühjahr 1987 fast ausschließlich Fahrzeuge mit 2 Sicken produziert wurden. p601-1.Sicke Kotflügel mit einer Sicke p601-2.Sicke Kotflügel mit zwei Sicken


I//88 - Radaufhängung hinten / Fondstaufach

  • Radaufhängung hinten

Ab dem Frühjahr 1988 wurde die neue Hinterradaufhängung mit Spiralfederung serienmäßig verbaut. Dazu war eine komplette Überarbeitung des Heckbereichs notwendig. Dies sollte jedoch die letzte große Weiterentwicklungsmaßnahme am Trabant Kübel bzw. am Trabant P601 sein.
hinterachse-p601 Hinterachse mit Blattfedern hinterachse-p601 Hinterachse mit Spiralfedern Die Umstellung auf die neue Hinterachse mit Spiralfedern betraf auch die Ersatz-Karossen. Es wurden ausschließlich Karossen mit der neuen Hinterachse produziert. Die Ersatzteilversorgung mit Blattfeder-Karossen wurde durch Lagerbestände noch eine Zeit lang bis zum Aufbrauchen gewährleistet. Das erklärt auch, dass es Fahrzeuge gibt, die vom Baujahr 1988/89 sind und eine Hinterradaufhängung mit Blattfedern haben. Diese Fahrzeuge sollten eine Fin-Nr. für E-Karossen ( Fin: E22...) besitzen.

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  • Fondstaufach

Bedingt durch die Neukonstruktion der Hinterachsaufhängung sind auch Veränderungen im Heck des Innenraums erfolgt. So sind die beiden Stoßdämpferdome massiver ausgeführt und zur Fahrzeugmitte abgestützt wurden. Des Weiteren wurde die Auflage der Fondsitzbank neugestaltet. Die Sitzposition wurde etwas erhöht und das Stauvolumen des Fondstaufaches minimal vergrößert. hinterachse-p601 Fondstaufach alte Ausführung (Blattfedern-HA) hinterachse-p601 Fondstaufach neue Ausführung (Spiralfedern-HA)


IV/88 - Benzinheizgerät

  • Benzinheizgerät Sirokko 211

Ab Ende 1988 produzierte die Firma "VEB Ölheizgerätewerk Neubrandenburg" unter den neuen Namen "VEB Sirokko-Gerätewerk Neubrandenburg". Die Firma Sirokko war Teil des "Kombinat Fortschritt Landmaschinen". Diese Namensänderung ist sicher ein Grund für die Neugestaltung des Typenschildes der Sirokko 211. Ein weiterer wird die Anpassung der Leistungsparameter auf das internationale Einheitensystem gewesen sein. Auf dem neuen Typenschild wird die Heizleistung nunmehr in kW statt bisher in kcal/h angegeben. Die Leistungsaufnahme wurde von 30 auf 25W geändert. Angaben über den Brennstoff, die KTA-BAG Nr. und ELN-Nr. sind neu dazugekommen.

sirokko-typenschild Sirokko 211 Typenschild oben alte unten neue Ausführung

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Nachwort

Abschließend an dieser Stelle auch noch ein paar Worte zu dieser Seite. Die Auflistung der Veränderungen beziehen sich auf den Auslieferungszustand des Trabant Kübel. Bei einigen technischen Veränderungen ist der exakte Zeitpunkt sehr schwer zu ermitteln, da viele Fahrzeuge später nachgerüstet wurden.
Hier auch einige Bemerkungen zum Thema Originalität. Oft werden Fahrzeuge mit der Aussage "das gab es so gar nicht" beurteilt. Mit diesen Aussagen tue ich mich persönlich etwas schwer. Ausgehend vom Auslieferungszustand ist dies sicher richtig. Was aber im Laufe der Nutzungszeit an Fahrzeugen geändert, nachträglich verbaut oder weggelassen wurde, kann jedoch teilweise gar nicht mehr nachvollzogen werden. Viele Fahrzeuge waren nachweislich mit baulichen Veränderungen im Einsatz. Ein schönes Beispiel hierfür ist der Suchscheinwerfer, der zur Verstärkung der militärischen Optik von vielen Fahrzeugbesitzer nachträglich angebaut wird. Originalaufnahmen von P601A im Grenzdienst zeigen Fahrzeuge mit angebrachtem Suchscheinwerfer, allerdings fast außschließlich auf der Beifahrerseite und in sehr geringen Stückzahlen. Ebenso verhält es sich mit Anbauteilen die bei kleinen Reparaturen und den jährlich erfolgten Umstellungen der Nutzungsperiode erneuert bzw. instandgesetzt wurden. Oftmals wurde das verbaut was greifbar war. So sind z.B. Rückspiegel vom B1000 oder P3 keine Seltenheit. Dies betrifft natürlich nicht irgendwelche An- und Umbauten die keinen nachvollziehbaren Sinn ergeben. So sind Trabant Kübel mit festen Türen oder Überrollbügeln mit ziemlicher Sicherheit nicht im Bestand der NVA bzw. GT gewesen.